Geschichte Reckershausen

Reckershausen wurde erstmals 1072 urkundlich erwähnt und war über Jahrhunderte eng mit dem Kloster Ravengiersburg verbunden. Nach der Auflösung des Klosters durch die Herzöge von Pfalz-Simmern wurde die Reformation 1566 eingeführt. 1672 fiel der Ort an die Kurpfalz. Im Jahr 1708 ging die Vordere Grafschaft Sponheim an die Markgrafen von Baden, das benachbarte Kirchberg wurde Oberamtsstadt.
Mit der Besetzung des linken Rheinufers im Jahr 1794 trafen französische Revolutionstruppen in Reckershausen ein und der Ort wurde Teil des Rhein-Mosel-Departements. Ab 1815 gehörte die Gemeinde zum Königreich Preuflen und war im Kreis Simmern im Regierungsbezirk Koblenz eingebunden. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte eine vorübergehende französische Besatzung. Seit 1946 ist Reckershausen Teil des Landes Rheinland-Pfalz.
Eine überregionale Bedeutung in der jüngeren Geschichte hat das Frauenwiderstandscamp in Reckershausen von 1983: Bis zu 2.000 Frauen protestierten in Reckershausen gegen die Stationierung von Raketen und den Bau militärischer Anlagen.

Das Wappen

In schwarzem Schildhaupt schreitender, rot bewehrter, gezungter, goldener Löwe. Darunter gespaltenes Schild, links rot-silber geschacht, rechts in Gold ein schwarzes Schräggitter, belegt mit zwei gekreuzten schwarzen Berghämmern.

Wappenerklärung

Der Löwe weist auf die ehemaligen Landesherren, die Pfalzgrafen bei Rhein und Herzöge von Simmern. Reckershausen lag im ehemaligen Propsteigebiet von Ravengiersburg. Bis zur Auflösung des Stifts, Anno 1566, waren sie dessen Vögte und bis 1707, die Landesherren über die Probstei.

Das linke rot-silberne Feld nimmt Bezug auf die „Hintere Grafschaft Sponheim“, die im Ort zahlreiche „Hintersassen“ und 19 „Hofreiten“ besaß.

Das Schräggitter links versinnbildlicht die Maschen eines Siebes. Siebmacherhandwerk und Siebhandel hatten in den vorigen Jahrhunderten eine grofle Bedeutung für den Ort.

Die Berghämmer weisen auf den, in der Gemarkung, betriebenen Erzbergbau hin.

Der Wappenentwurf stammt von Willi Wagner aus Ohlweiler. Das Wappen wurde am 19. Februar 1990 durch den Gemeinderat beschlossen und am 1. Juni 1990 von der Bezirksregierung Koblenz genehmigt.

Quelle: „Reckershausen im Wandel der Zeit“ > die Dorfchronik ist als Buch beim Bürgermeister erhältlich.