Resumé Kirmes "to go" und Waldbegehung

Sonntag "to go" kam an
Der Musikverein Reckershausen/Heinzenbach passte mit einer "Kirmes to go" sein traditionelles Kirchweihfest den Corona-Rahmenbedingungen an, so dass am Nachmittag Zeit blieb für einen heimischen Waldspaziergang mit Revierförster Jochen Prämassing und Bürgermeister Christian Gehre
 
 
Die Ausrichtung der traditionellen Kirmes zu Ehren der Heiligen Theka, der Schutzpatronin der Reckershausener Filialkirche, schien dem Musikverein Reckershausen/Heinzenbach in diesem Corona-September nicht angebracht. Aber mit einer „Kirmes to go“ bescherte der Verein den Ortsansässigen auf deren Bestellung hin einen kochfreien Sonntagmorgen und der Vereinskasse ein paar Euro zusätzlich.
 
"Wir waren freudig überrascht, wie gut die Aktion in Reckershausen und Heinzenbach angenommen wurde" berichtet Marita Michels, Vorsitzende des Musikvereins. "Mit so vielen Essensbestellungen hatten wir gar nicht gerechnet. Das Herz der Veranstaltung besteht schließlich in der Begegnung - und zwar im musikalischen Rahmen. Aber unsere Schnitzelvariationen mit Beilage sowie Kuchen zum Kaffee wurden auch zahlreich nach Hause mitgenommen". Über den gesamten Sonntagmittag hinweg hatten die aktiven Vereinsmitglieder eine Essensausgabe im Gemeindehaus organisiert, natürlich unter Beachtung der geltenden Hygieneregeln. Die Teilnehmer der "Kirmes to go" erhielten Zeitangaben, zu denen sie ihre Bestellung vor Ort abholen konnten.
 
Wald: Wohltat und Unbehagen zugleich
 
So blieb den Reckershausenern Zeit für einen größeren „Verdauungsspaziergang“, zu dem die Gemeindeverwaltung eingeladen hatte. Im Rahmen der Deutschen Waldtage (18.-20.09.2020) hatte Ortbürgermeister Christian Gehre den zuständigen Revierförster Jochen Prämassing zu einer geführten Wanderung durch den Reckershausener Wald gewinnen können.
 
Start- und Ausgangspunkt des geführten Waldspaziergangs war das frisch "re-naturierte" ehemalige Schwimmbad. Von hier aus ging es über das Freizeitgelände und die in diesem Jahr üppig tragende Streuobstwiese auf den Wald- und Energielehrpfad mit neuer Hängeseilbrücke.
 
"Förster Jochen Prämaßing hat wunderbar und anschaulich unseren Wald erklärt und besonderes Augenmerk auf die deutlich sichtbaren Schäden in demselben gelegt" resümiert Christian Gehre. "Während der Spaziergang an und für sich bei herrlichem Spätsommerwetter eine Wohltat war, sorgen die Informationen über den Zustand unseres Waldes für großes Unbehagen, wenn nicht sogar Angst: Denn auch bei uns sind die Folgen des Klimawandels deutlich sicht- und spürbar. Der Borkenkäfer fühlt sich bei den momentanen Gegebenheiten in diesem Jahr derart wohl, dass bei einem „Goldenen Oktober“ evtl. noch eine 4. Population oder Generation des Schädlings zu erwarten ist. Bislang hat sich der Schädling höchstens 2 Mal in einem Jahr fortgepflanzt..."
 
Prämassing zeigte auch auf, wie die Forstverwaltung in den letzten 10 Jahren bereits auf die Klimaveränderungen reagiert hat: Besonders betroffene und "leidende" Baumarten, wie beispielsweise die Fichte, werden sukzessiv durch "klima-resistentere" Baumarten ersetzt, bzw. die Aufforstung lückenhafter Flächen erfolgt jeweils mit solchen Baumarten. Auch in diesem Herbst werden auf den vom Borkenkäfer befallenen Flächen Libanonzedern, Zerr- und Flaumeichen sowie Manna-Eschen gepflanzt. Diese Arten kommen mit der anhaltenen Trockenheit besser zurecht.
 
Besonders aufmerksam lauschte das interessierte Publikum ihm, wenn es um die Bedeutung des Waldes zur CO2- Bindung geht. Was jeder Einzelne zur CO2 Vermeidung beitragen kann, wurde in diesem Rahmen sicherlich noch einmal ganz besonders aufmerksam belauscht.

 

Christian Gehre, Ortsbürgermeister

 

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